Geschichte der Familie Mylius-Schleiz

Die Chronisten der Familie Mylius

  • Peter Benzon Mylius 1689-1745
  • Johann Christoph Mylius 1710-1756
  • Arthur Carl Mylius 1841-1920
  • Johann Carl Mylius 1864-1914
  • Carl Friedrich Wolfgang Mylius 1869-1894
  • Georg Heinrich Mylius 1884-1979
  • Carl Otto Curt Mylius 1893-1971
  • Horst Gering Mylius 1920-2015

Um welche Familien handelt es sich?

In der Zeit vom 15. bis 17. Jahrhundert sind unabhängig voneinander 11 Familien mit dem Namen Mylius entstanden, von denen allerdings 4 bereits erloschen sind. Die auf dieser Website dargestellte Familie führt ihren Ursprung auf Schleiz zurück, die Residenz der Grafschaft gleichen Namens, des späteren Herzogtums, das von den Flüssen Wisenta, Saale, Orla, Weida und Elster sowie ihren Einzugsgebieten umgrenzt wurde. Dieses Gebiet wurde Mitte des 12. Jahrhunderts bei der Aufteilung der Mark Zeitz unter Kaiser Friedrich Barbarossa den Grafen von Lobdeburg verliehen. Außerdem ist auf dieser Website die Familie Mylius aus Ansbach berücksichtigt, die mit großer Wahrscheinlichkeit einen Zweig der Familie Mylius Schleiz darstellt. Die Familie Mylius Schleiz ist heute außerordentlich verbreitet und in vielen Ländern Europas sowie Nord- und Südamerika vertreten.

Der erste nachweisliche Chronist: Peter Benzon Mylius (1689 – 1745)

Der erste nachweisliche Erforscher unserer Familie war der Magister der Philosophie und spätere Königliche Justizrat Peter Benzon Mylius. Er legte bereits 1711 in einem Oktavheft unter dem Titel „Genealogia Myliana“ die ersten Daten nieder. 1717 erschien ebenfalls von ihm eine erweiterte handschriftliche Ausgabe von 73 Seiten, die er dem Appellationsrat Dr. Johann Heinrich Mylius (1659 – 1722) in Leipzig übergab, der ihn zu diesen Forschungen schon in früherer Zeit angeregt hatte.

Johann Christoph Mylius (1710 – 1756): Der Autor der Historia Myliana

Johann Heinrich veranlasste auch den Theologen Carl Julius Mylius (1681-unbek.) zu ausgedehnten familienkundlichen Reisen, über die dieser ihm 1716 berichtete. Das Material gelangte zu dem Jenenser Universitätsbibliothekar Magister Johann Christoph Mylius. Dieser hatte bereits mehrere Veröffentlichungen verfasst, wobei er sich auf die wissenschaftliche Literatur, die er zu verwalten hatte, stützen konnte. Er war wie kein anderer prädestiniert, das familiengeschichtliche Material zu ordnen und durch eigene Forschungen in der Literatur oder durch persönliche Kontakte zu erweitern. 1751 und 1752 gab er das Resultat seiner Arbeit, die „Historia Myliana“ heraus, die als eine der ältesten gedruckten bürgerliche Familienchroniken anzusehen ist. Dieses Werk, das in drei Teilen erschien, ist den Gepflogenheiten der Zeit entsprechend in lateinischer Sprache verfasst. Seinerzeit war die Chronik für die allgemein Gebildeten lesbar, da die lateinische Sprache auf den Gymnasien in hohem Maße gepflegt wurde.

 

Die Geschichte der Familien Mylius von Johann Carl Mylius (1864 – 1914)

Im 19. Jahrhundert war die lateinische Sprache nicht mehr so verbreitet und so beschloss Carl Friedrich Wolfgang Mylius in Frankfurt a. M. (1869 – 1894), eine Übersetzung des Werkes vorzunehmen. Es war ihm aber nicht vergönnt, diese verdienstvolle Arbeit weiterzuführen, da er infolge einer Herzkrankheit darüber starb. Er war jedoch schon frühzeitig mit dem Apothekenbesitzer Johann Carl Mylius in Buttstädt (Sachsen-Weimar) in Verbindung getreten, der nun nicht nur die Arbeit der Übersetzung in Angriff nahm, sondern das gesamte Werk auch systematisch neu gliederte und vielfach in seinen einzelnen Daten nachprüfte. Dabei bestätigte sich, dass die Historia Myliana mit großer Sorgfalt und Genauigkeit verfasst worden war. Außerdem führte Johann Carl die Geschichtsschreibung um weitere 145 Jahre fort und gab diese Chronik als selbstständiges Werk 1895 heraus.

Geschichte der Familie Mylius Schleiz 1895-1917 und 1917-1959 von Dr. Georg Heinrich Mylius
1916 wurde der Verband der Familie Mylius Schleiz durch Arthur Carl Mylius (1841 – 1920), einen Hamburger Großkaufmann, gegründet. Aus diesem Anlass wurde die Zeit von 1895 – 1917 durch Dr. Georg Heinrich Mylius (1884 – 1979) genealogisch bearbeitet und 1917 die „Geschichte der Familie Mylius Schleiz“ veröffentlicht. Als Archivar der Familie gab er ferner 1959 eine weitere Geschichte der Familie Mylius Schleiz heraus. Dieses Werk füllte die Zeit zwischen 1917 und 1959 nicht nur aus, sondern brachte auch ganz neue Zweige zur Veröffentlichung, die zum Teil durch Dr. med. Curt Mylius (1893 – 1971) inzwischen gefunden und bearbeitet worden waren.

Geschichten der Familien Mylius-Schleiz und Mylius-Ansbach 1375-1990 von Dr. Gering Mylius
Mit der 1992 erschienen Familienchronik gab Dr. Gering Mylius ein neues, einen Zeitraum von über 600 Jahren umfassendes Werk heraus. Es ist die vorläufig letzte Chronik. Die Aufnahme der Familie Mylius aus Ansbach erfolgte aufgrund der hohen Wahrscheinlichkeit, dass diese ein Zweig unserer Familie ist. Neu war u.a. die Erstellung von Stammtafeln, die jedem Abschnitt oder jeder Linie vorangestellt wurden. Das Werk enthält einen interessanten und verdienstvollen Beitrag von Dr. med. Ingrid Möllhoff-Mylius unter dem Titel: „Das Geschlecht Gerung – Geschichte einer mittelalterlichen Ministerialenfamilie und ihrer Deszendenten“. Diese Chronik kann über das Kontaktformular auf dieser Homepage käuflich erworben werden.

Mitteilungen und Nachrichten der Familie Mylius
Von großer Bedeutung für die Geschichtsschreibung unsere Familie waren auch die „Mitteilungen des Verbandes der Familie Mylius-Schleiz“, die seit 1916 von Dr. Georg Heinrich Mylius herausgegeben wurden und die ihr Erscheinen nach 25 Jahren 1941 wegen des 2. Weltkrieges einstellen mussten. Den Mitteilungen folgten 1964 die „Nachrichten der Familie Mylius“, herausgegeben bis 2007 von Dr. Gering Mylius, danach von Dr. Ulrike Mylius-Fauler. Die „Nachrichten“ berichten in unregelmäßigen Abständen von wenigen Jahren über das laufende Geschehen der Familien Mylius Schleiz und Mylius Ansbach. Sie enthalten neue Forschungsergebnissen und genealogische Daten, die den Grundstock für eine spätere Chronik bilden und können wie die Chronik von 1992 über das Kontaktformular bezogen werden.