Akademisches Leben in der Frühen Neuzeit im Collegium Jenense: Wechselausstellung bis zum 09. Februar 2025 im Stadtmuseum Jena
Noch bis zum 09. Februar 2025 ist im Stadtmuseum Jena eine Ausstellung zu sehen, die sich mit der Gründungsgeschichte der Universität Jena im Jahr 1558 beschäftigt. Akademisches Leben in der Frühen Neuzeit im Collegium Jenense. In der Vergangenheit fanden auf dem Gebiet der ehemaligen, im zweiten Weltkrieg zerstörten Kollegienkirche archäologische Grabungen statt, die unter anderem Gräber der Professorenfamilien freilegten. Darunter befand sich auch das Grab des Juraprofessors Ortholph Fomann d. Ä. und seiner zweiten Ehefrau Barbara Mylius (1578-1637), einer Tochter des bekannten Theologen und zweitweiligen Rektors der Universität Jena Georg Mylius aus der ersten Ehe mit Barbara Grundler. Aus den aufgefundenen sterblichen Überresten von Ortholph Fomann d. Ä. konnte eine Gesichtsrekonstruktion angefertigt werden, Kleidung konnte restauriert werden. Ortholph Fomann d. Ä. hatte außerdem schon zu Lebzeiten ein prächtiges Epitaph in der Kollegienkirche errichten lassen, das leider im Krieg weitgehend zerstört wurde. Die davor kniend dargestellten Figuren jedoch konnten gerettet werden. Sie stellen ihn mit beiden Ehefrauen und seinen Kindern dar. Auch diese Figuren sind Teil der Ausstellung. Hierzu findet am 16.01.2025 ein Vortrag in den Räumen des Stadtmuseums Jena statt.
Die Familie Mylius ist aufs Engste mit der Universität Jena verknüpft, zahlreiche Mitglieder haben hier studiert oder waren sogar als Professoren tätig, darunter neben dem oben erwähnten Vater von Barbara, Georg Mylius, waren dies Ortholph Fomann d. J., ein Sohn von Barbara geb. Mylius und Ortholph Fomann d. Ä. und der kaiserlich gekrönte Dichter Johannes Mylius aus Liebenrode. Der Autor der ersten gedruckten Chronik der Familie Mylius Schleiz, Johann Christoph Mylius (1710-1756) war Universitätsbibliothekar in Jena.